Bilder

Es ist uns einerlei, welche Töne das Wetter anschlägt, wenn es uns nach draußen zieht, gehen wir raus. Aus unserer mittlerweile eindrucksvollen Bildersammlung folgen ein paar Impressionen aus Wanderungen und Spaziergängen.


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Der beste Filme aller Zeiten

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug - Die kleine Analyse eines Fans

Es ist immer subjektiv, was man für den besten Film aller Zeiten hält und die letzten Dekaden haben zahlreiche Filme hervorgebracht, die bei vielen Filmliebhabern hohe Ränge belegen und ich fange gar nicht erst an, hier einzelne Titel zu nennen – es sind zu viele. Dennoch belegt ein Film seit seinem Erscheinen den ersten Platz in meiner persönlichen Rangliste. Nachfolgend versuche ich analytisch zu erklären, warum das so ist.
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist der dritte Teil der Indiana Jones Filmreihe und kam 1989 bei uns in die Kinos. Ich war damals gerade mal 10 Jahre alt und stellte mich vorsorglich an der Kasse auf Zehenspitzen, um größer zu wirken. Es war mein erster Actionfilm und er hat mich mitgerissen. Er schien Ewigkeiten zu dauern und trotzdem viel zu schnell vorbei zu sein. Es war alles dabei, was in einen Film gehört: gruselige Höhlen, ein mysteriöses Artefakt, zwielichtige Bösewichte und ein wahrer Held, der sich und seine Mitstreiter aus den absurdesten Situationen heil herausmanövriert. Was wie eine Schablone auf sehr viele Filme passt, ist natürlich nicht der Grund für das Prädikat des besten Films. Es sind vielmehr die vielen kleinen Teile, die in ihrer Gesamtheit das Meisterwerk ausmachen.

Schon der Anfang gehört dazu, denn jeder Indiana Jones Film beginnt mit dem Logo der Paramount Pictures - ein Berg, der von Sternen eingerahmt wird -, das von einem realen Berg überblendet wird. Dann wird nach einem kurzen Vorspann zum ersten Mal der Held in Szene gesetzt.
In Teil 1 sehen wir ihn von hinten die Landkarte im südamerikanischen Dschungel studieren, als ein Gruppenmitglied plötzlich eine Waffe zieht und kurze Zeit später seine schmerzende Hand hält, nachdem Indiana Jones ihm mit seiner Peitsche Manieren beigebracht hat. So sehen wir ihn zum ersten Mal.
In Teil 2 erleben wir eine Gesangseinlage in einem chinesischen Club, nach der Indiana Jones in weißem Jackett die Treppe herunterkommt und sich selbstbewusst seinen zwielichtigen Kunden gegenübersetzt. Ab jetzt gehört die Szene ihm.
Im dritten Teil folgen wir zwei Pfadfindern in eine Höhle in der Wüste von Utah, wo sie hinter einer Nische ein Loch entdecken, an dessen Grund eine Gruppe Grabräuber zu sehen ist, darunter auch ein Mann mit Lederjacke und Hut – es muss Indiana Jones sein. Oder? Nein, denn als der Typ sich umdreht, sieht er zwar ein bisschen aus wie ein Bruder des Helden, aber er ist es nicht. Gleichzeitig hören wir den dickeren der beiden Pfadfinder zögerlich „Indiana“ flüstern, womit er seinen Kumpel meint. Erst jetzt wird dem Zuschauer klar: der junge Typ ist unser Held und wir sind nicht Ende der 30er Jahre, sondern in 1912, denn die zeitliche Einordnung wurde uns bis jetzt vorenthalten. Das Spiel mit der Erwartungshaltung des Fans ist genial und man fragt sich nun, warum das so ist. Was sagt uns eine Rückblende auf den jungen Indy?

Nun zunächst ist sich Regisseur Steven Spielberg nicht zu fein, eine wilde Verfolgungsjagd auf einem Zirkuszug zwischen Indy und den Grabräubern zu inszenieren, auf der Indy quasi alle seine charakteristischen Merkmale erhält: die Phobie vor Schlangen, die Narbe am Kinn (die Harrison Ford in Wirklichkeit auch hat), die erste Rettungsaktion mit einer Peitsche und am Ende den Hut des Anführers, als sich Indy zwar geschlagen geben muss, dennoch aber Eindruck bei seinen Kontrahenten hinterlassen hatte. Als Indy in der nächsten Szene seinen Kopf wieder hebt, sehen wir endlich Harrison Ford und damit unseren echten Indiana Jones, der sogleich wieder seinen verlorenen Schatz zurückerobert und nach einer Schlägerei auf einem Frachtschiff dieses gleicht mit in die Luft jagt. Doch halt! Die Rückblende hatte noch einen anderen Sinn, denn nach der Flucht vom Zirkuszug erreicht Indy mit seiner Beute – einem wertvollen Goldkreuz, das er den Grabräubern entwendet hat – sein Elternhaus, wo wir einen kurzen Blick auf den Hund Indiana werfen dürfen, dessen Name sich unser Held zu eigen gemacht hat und dann befinden wir uns im Arbeitszimmer des Vaters. Wofür nun andere Filme Vorgeschichten oder ganze Filme brauchen, erreicht Spielberg in einer Szene, die nicht mal eine Minute dauert: die Beziehung zwischen Vater und Sohn aufzuzeigen, denn Henry Jones Sr. Hat keinen Blick für die Probleme seines Sprösslings und lässt ihn auf zwanzig zählen – auf griechisch! Dann widmet er sich wieder seinem Lebenswerk, dem Tagebuch über den heiligen Gral und es ist ab sofort klar, wie die beiden zueinander stehen. Da weitere Teile des späteren Handlungsverlaufs die Vater-Sohn-Beziehung in den Vordergrund stellen, braucht der Zuschauer ein Verständnis dafür, warum sich die beiden so unterschiedlich verhalten und diese erste Szene aus Indys Jugend reicht dazu völlig aus.

So eingestimmt kennen wir nun unseren Helden, können mitfühlen, wenn es um den verschwundenen Vater geht, erkennen das Tagebuch wieder, das den Lebensinhalt des Vaters darstellt, als es Indy aus der Post nimmt und plötzlich verstehen wir, warum Indiana Jones das Abenteuer eingeht, denn seinen Vater zu finden, ist die eine Motivation. Eine andere ist es, sich ihm würdig zu erweisen, indem er den letzten noch fehlenden Hinweis findet, der auf den Ort des Grals deutet. Mit diesem wichtigsten Grundstein ist ein solides Fundament für die weitere Geschichte gelegt und Spielberg versteht es perfekt, sowohl Spannung als auch Schauwerte immer weiter zu steigern. Nach einer Rätseltour durch die Bibliothek von Venedig folgen unheimliche Katakomben, direkt darauf eine wilde Verfolgungsjagd mit Motorbooten auf den Kanälen Venedigs. Mit der Befreiung des Vaters aus dem von Nazis besetzten Schloss Brunwald folgt ein zweiter Höhepunkt, der nach einigen feurigen Scharmützeln und einem Verrat durch gleich zwei Personen aus Indys neuem Bekanntenkreis in einer Motorradjagd endet. Eine Flucht mit einem Doppeldecker aus einem Zeppelin, gefolgt von einer Autoverfolgungsjagd, bei der die Verfolger Messerschmidt Flugzeuge benutzen, bildet den Vorlauf für die längste und eindrucksvollste Szene: eine Jagd durch die Wüste mit Pferden, Jeeps und LKWs und einer Keilerei auf einem fahrenden Panzer. Im großen Finale darf sich Indy schließlich den letzten und tödlichen Prüfungen stellen, die ihn zum Versteck des heiligen Grals führen. Hier erreicht die Spannung den Höhepunkt, wie es sich für den letzten Akt gehört, bevor Indy mit seinem Vater und seinen Freunden in den Sonnenuntergang reiten darf.
Doch auch dieser perfekte Aufbau ist nur ein Teil zum perfekten Film. Weitere Teile sind die vielen Kniffe, die sich Spielberg erlaubt. Als Indy etwa seinen Studenten beibringt, dass in der Archäologie ein X niemals einen bedeutenden Punkt markiert hat, darf er später einsehen, dass er sich damit dramatisch geirrt hat. Als Indy in Wehrmachtsverkleidung versehentlich Adolf Hitler begegnet, unterschreibt dieser einfach nur das Tagebuch und zieht weiter. Es entsteht ein magischer Moment, wenn sich der Held und der Verursacher allen Übels auf der Welt für eine kurze Zeitspanne gegenüberstehen. Als Indy in die Zelle seines Vaters eindringt und von diesem mit einer Vase niedergeschlagen wird, drückt Jones Sr. Sein Bedauern aus, meint damit aber nicht den schmerzenden Kopf seines Sohnes, sondern die wertvolle Vase, die zu Bruch ging. Als sich diese als Fälschung entpuppt, erhellt sich das Gemüt wieder, doch sein Sohn ist fast schon wieder vergessen. Diese erste Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn knüpft wunderbar an die erste an, die wir gesehen haben und zeigt, dass sich in all den Jahren nichts geändert hat. Dass Henry Jones Sr. Seinen Sohn zu dessen Verdruss immer Junior nennt, ist ein weiteres Zeugnis für die gestörte Beziehung zwischen den beiden, doch als Indy sein Leben riskiert, um über einem Abgrund hängend den Gral zu erreichen, während sein Vater versucht, ihn herauszuziehen, nennt dieser ihn erstmals Indiana und erhält so die Aufmerksamkeit – ein Moment, der Gänsehaut erzeugt. Der Vater verzichtet auf das Objekt, dem er sein ganzes Leben gewidmet hat, um seinen Sohn, den er all die Jahre nicht kannte, zu retten. Besser kann man den Kreis nicht schließen. Dass man in diesem Film mit Sallah und Marcus Brody zwei Figuren aus dem ersten Teil integriert hat, ist ebenfalls eine Bereicherung, denn der Kenner bekommt damit weitere Bezugspunkte und der Neuling – wie ich damals – darf sich an den schrulligen Typen erfreuen, die für die eine oder andere Auflockerung sorgen.

Auch die Action hat so manche Besonderheit zu bieten. Ein Lanzenduell mit Motorrädern, ein Flugzeug, das in einen Tunnel fliegt und brennend ein Auto überholt, ein zweites Flugzeug, das von einer Schar aufgescheuchter Möwen vom Himmel geholt wird, Indy, der mit einem Schuss vier Soldaten gleichzeitig umnietet, Indys Vater, der mit seinem Füllfederhalter einen Soldaten blendet und diesen damit außer Gefecht setzt (gefolgt vom Zitat, die Feder sei mächtiger als das Schwert), Indy, der an seiner Tasche an der Seitenkanone des Panzers hängt und viele mehr meistern immer wieder den Balanceakt aus Albernheit, Spannung und Ernsthaftigkeit. Trotzdem gibt es keinen Spielberg-Film ohne Lacher und Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist voll davon. Da gibt es etwa ein wütendes Nashorn im Zugwaggon, das sein Horn durch das Dach jagt, auf dem Indy gerade auf dem Rücken liegt und gegen einen Grabräuber kämpft, während das besagte Horn zwischen seinen Beinen auftaucht. Dann wäre da das Verwirrspiel mit den beiden Jonses, die offensichtlich mit derselben Frau eine Affäre hatten, beide auf sie hereingefallen sind und sich beide angesprochen fühlen als sie ihren Verrat offenbart. Ein schönes Zitat ergibt auch der kurze Satz „Kein Flugschein!“, den Indy von sich gibt, als er den Wehrmachts-Truppenführer aus dem Fenster des Zeppelins geworfen hat und sich darauf die anderen Passagiere beeilen, ihm ihre Flugscheine zu zeigen. Legendär ist auch Indys Überheblichkeit, als der Panzer einen Schuss abgibt und unser Held entspannt erklärt, sie befänden sich völlig außer Schussweite, kurz bevor das Auto hintern ihnen in die Luft fliegt. Es sind immer kurze Momente, doch jeder Gag ergibt sich aus der Situation und funktioniert genau deshalb so wunderbar, zumal man viele auch nicht kommen sieht.
Zum Schluss darf ich noch ein Wort über den Soundtrack verlieren, denn abgesehen von der bekannten Indy-Fanfare, die wohl jeder kennt, ist gerade dieser Film so voller musikalischer Details, dass es sich lohnt, mal darauf zu achten. Jedes Ereignis hat ein eigenes Thema, angefangen beim Kreuz von Coronado, zu dem immer kurz spanische Klänge eingespielt werden. Es gibt ein Vater-Sohn Thema, das auch im vierten Teil wieder erklingt, da dort Indy der Vater ist. Immer wenn es um den heiligen Gral geht, wird ein erhabenes Stück angespielt, dem man die Tragweite des gesuchten Objekts regelrecht anhören kann, die Verfolgungsjagden zwischen Indy und den Nazisoldaten haben ein eigenes, rhythmisches Thema, ebenso wie die Bootsjagd auf dem Kanal von Venedig. Und analog zu Star Wars gibt es auch ein wuchtiges Stück, das die Bösewichte ankündigt. Komponist John Williams hat einmal mehr sein Können unter Beweis gestellt.
Man könnte sicher noch jede Szene im Detail analysieren und je tiefer ich mich reindenke, umso mehr fällt mir noch ein, doch ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich beleuchten, warum gerade dieser Film den ersten Platz auf meiner persönlichen Rangliste einnimmt. Oberflächlich ist es ein klassischer Action- oder Abenteuerfilm mit viel Humor und einer stetig steigenden Spannungskurve, in der Tiefe ist es aber ein clever konstruiertes Drama um einen Vater und einen Sohn, die sich auseinandergelebt haben, sich im Angesicht des gegenseitigen Beinahe-Verlustes wiederfinden. Am Ende ist das wichtiger als der heilige Gral und ewiges Leben.

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Vanitas


(Thriller, Ursula Poznanski)

Vanitas

Carolin Bauer ist Blumenhändlerin und arbeitet in einem kleinen Laden am Wiener Zentralfriedhof. Doch Eigentlich heißt sie gar nicht so und ihre Arbeit ist nur Tarnung, denn sie ist Kronzeugin gegen einen Mafia-Clan - die Karpins - und während ihres verdeckten Einsatzes aufgeflogen und knapp davongekommen. Ihre eigene Beerdigung wurde inszeniert und ihre neue Identität ist nur einem gewissen Robert bekannt, der mit ihr über Blumengrüße kommuniziert. Bald jedoch ändert sich ihr ruhiges Leben, als sie für einen weiteren Einsatz nach München abkommandiert wird. Damit beginnt der Auftakt zu einer dreibändigen Thriller-Reihe aus der Feder der Wiener Autorin Ursula Poznanski, die sich vor allem mit dem Science Fiction Roman "Erebos" einen Namen gemacht hat und für ihre spannenden Jugendbücher und andere Thriller bekannt ist.
Wie bei Thrillern üblich, wenn sie sich über mehrere Bände ziehen, haben wir auch hier drei in sich geschlossene Geschichten, die aber von einem roten Faden zusammengehalten werden, nämlich die Einmischung unserer Protagonistin in kriminelle Ereignisse und deren Folgen für sie und vor allem für ihre Idendität. Ohne hier nun zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, sei angemerkt, dass sich die Lage von Buch zu Buch immer mehr zuspitzt und alles auf eine weiter Konforntation mit dem Clan zusteuert. Wie das alles ausgeht und worum es im Detail in den einzelnen Bänden geht, will ich an dieser Stelle auslassen, da die Geschichten am besten wirken, wenn man sie unvorbereitet liest, zumal auch die eine oder andere Wendung eingebaut wurde. Stattdessen möchte ich ein paar Besonderheiten anmerken, die diese drei Bücher auszeichnen.
Das tragende Stilmittel ist die Ich-Erzählung in der Gegenwart. Das ist ein cleverer Zug, denn es engt die Perspektive stark ein, denn der Leser erlebt genau das, was auch Carolin erlebt. Er nimmt teil an ihren Plänen und Gedanken, erschrickt mit ihr zu Tode, wenn sie um ein Haar ihren einstigen Peinigern über den Weg läuft, freut sich mit ihr über kleine Erfolge und gute Ideen. Und er ist genauso überrascht wie sie, wenn mancher Schein sich als Trugschluss herausstellt. Unterbrochen werden die kurzen Kapitel immer wieder durch kurze Einschübe aus der Sicht anderer Figuren, deren Idendität der Leser erst am Ende offenbart bekommt. Auf diese Weise wird man zusätzlich mit Informationen verosrgt, die man zwar nicht unbedingt einordnen, wohl aber als Gefahrenpotenzial erkennen kann. Der Spannungsaufbau ist also klar: die Ich-Perspektive, ein rätselhafter Fall, ein hauch von Zusatzinformationen, den die Protagonistin nicht besitzt, die lauernde Gefahr, von den Clan-Mitgleidern gefunden oder erkannt zu werden und eine Auflösung, die sich wie ein vertracktes Puzzle nach und nach ergibt. Poznanski besitzt ohne Zweifel die Meisterschaft in derartigen Konstruktionen und darin liegt natürlich auch die Kritik, wenn man so will. Manche Ereignisse sind etwas überkonstruiert und basieren auf glücklichen oder unglücklichen Zufällen. Gerade im dritten Band wird das etwas stärker betont, da es dort um die finale Konfrontation geht und wie das gelöst wurde, ist schon eine sehr weiter Dehnung der Realität, denn es ist klar, dass unsere Hauptfigur diese Prüfung nicht ohne fremde Hilfe bestehen kann. Dennoch ist der Spannungsaufbau konstant hochgehalten und steigert sich von Seite zu Seite und von Buch zu Buch. Mit gut 350 Seiten pro Werk kann man von einem Durchmarsch reden, denn einmal angefangen, fällt es schwer, sich davon zu lösen und das ist immer ein guttes Zeichen. Auch mit dem Ende bin ich hochzufrieden, was ich nicht pauschal jedem Thriller zuschreiben würde. Und es darf noch eine Warnung ausgesprochen werden, was die Zielgruppe angeht: zartbesaitete Leser und Kinder sollten wissen, dass es sich hier nicht um ein Jugendbuch handelt, auch wenn die Sprache einfach und direkt gehalten ist, denn es geht etappenweise äußerst brutal zur Sache. Fazit: eine klare Empfehlung für Thrillerfans, die sich an konstruierten Handlungsgeflechten nicht weiter stören und bei denen Spannung im Vordergrund steht. Alle Fans der Autorin dürfen bedenkenlos zugreifen, denn diese Reihe wird auch ihren anderen Werken gerecht und steht ihnen in nichts nach.

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Anstoßend

Anstoßend

Als ich heute Morgen durch eine regenbewässerte Schwärze fahrend meine Strecke zur Arbeitsstätte absolvierte, musste ich mich schon früh mit allerlei gesellschaftlichen un philosophischen Fragen auseinandersetzen. Die aufdringlichste dabei war sicherlich, ob ich eine gewisse Attraktivität ausstrahle. Es musste so sein, denn bereits mein erster Follower konnte es kaum erwarten, mit grell erstrahlendem Licht meinen Innenspiegel auszufüllen. Es schien ihm aber selber aufzufallen, sodass er aus purer Rücksichtnahme den Abstand zu mir weiter verringerte, um seine Scheinwerfer an meiner Stoßstange auszurichten. Nun könnte man mutmaßen, er wollte mich zum Erhöhen meines Tempos auffordern, welches sich erst an der Obergrenze des erlaubten Maximus befand, doch ich bin der festen Überzeugung, dass mehr dahinter stecken musste. Ich versuche mich daher, empathisch in einen solchen Menschen hineinzuversetzen. Für möglich viel Authentizität nenne ich den fiktiven Herrn Johann; ohne gängige Klischees bedienen zu wollen, nehme ich rein willkürlich an, es war ein Vertreter der männlichen Zunft. Ich bin nun also Johann und ich fahre auf regennasser Straße in der einsamen Dunkelheit der frühen Morgenstunden dahin und schmelze wertvolle Sekunden meiner Lebenszeit zu einem formlosen Nichts. Doch plötzlich und unerwartet taucht ein Lichtschimmer am Horizont auf und jedermann weiß, dass dieses Licht eine Metapher für ein verheißungsvolles Ziel ist. Nun gilt es möglichst schnell, die allverschlingende Leere zwischen mir und jenem Leuchten zu überbrücken und da ich mich den physikalischen Gesetze unseres Planeten zu unterwerfen habe, erreiche ich das natürlich nur, indem ich von Menschenhand definierte Gesetze etwas zu meinen Gunsten ausdehne, die mich an eine gewisse Geschwindigkeit binden wollen. Ich nähere mich also sukzessive dem Licht, welches sich nach und nach zu einer weißen, feststofflichen Erscheinung auf vier Rädern manifestiert - sicher kein Zufall, dass auch Engel mit dieser Farbe assoziiert werden. Wie zwei gegensätzliche Pole scheint sich mein Fahrzeug an das himmlische Gefährt vor mir anschmiegen zu wollen und mich umfängt ein nie zuvor gekannter Frieden. Von der unbändigen Engelskraft gestärkt, fühle ich mich frei und sehe den Zeitpunkt gekommen, mich der zurückgelassenen Dunkelheit erneut zu stellen. Ich erhöhe das Tempo und lasse meinen Retter bald weit hinter mir. Ich verlasse nun wieder den Geist Johanns und sinniere über dieses erdachte Szenario nach, das mit irgendwie nicht ganz realistisch erscheint. Vielleicht handelte es sich doch um eine Frau, die sich zu mir hingezogen fühlte und sich gegen einen plumpen Annäherungsversuch entschied, zu Gunsten eines noch plumperen, emotional abgeschirmt durch den Schutz von ein paar Schichten Kunststoff und Blech. Doch derartige Anmache zieht bei mir nicht und ich zeige ihr bei ihrem riskanten Versuch, sich dicht neben mich zu drängen, meinen Ehering, den ich zuvor zur besseren Kenntlichmachung über den Mittelfinger gestülpt habe. Ob sie es wahrgenommen hat, kann ich nur mutmaßen, doch ihr Verhalten kam einer Flucht gleich, weshalb es nicht unwahrscheinlich ist. Vielleicht mache ich mir aber auch einfach zu viele Gedanken und sollte mich damit abfinden, dass es Verkehrsteilnehmer gibt, die man ohne Umschweife als Idioten bezeichnen muss, die ihren Führerschein auf der Hobby-Elektronics im Microsoft Flugsimulator gemacht haben und deren Aufbau an notwendiger Lebenserfahrung mit einer reellen Chance niemals stattfinden wird. Der Sünde meiner Schadensfreude voll bewusst setze ich ein Lächeln auf und fahre weiter meiner Arbeit entgegen, wohl wissend: die Woche hat erst begonnen.

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Warten

Warten

Es ist Freitag und es wird mal wieder Zeit für kleine Anekdoten aus dem Leben eines geplagten Informatikers, der versucht, aus Datenanhäufungen geballten Schwachsinns lesbare Informationen zu gewinnen, um den zielorientierten Kennzahlfälschern im Unternehmen die notwendige Basis zu liefern. So kam es heute mehrfach zu kleinen Problem(ch)en, die ein unbedeutendes Maß an Zeitverlust auslösten, wie etwa die Tatsache, dass das Anlegen eines simplen Kundenauftrags im System ganze vier Minuten dauerte – jedes Mal. Bei jedem Speichern. Preis geändert? Vier Minuten. Menge angepasst? Vier Minuten. Lieferdatum erzeugt? Vier Minuten. So gelang es mir also nach nur zwei Stunden ganze sieben Test-Aufträge ins System zu befördern, um damit meinen Massentest durchzuführen. Merke: Massentest bedeutet, man setzt das System bewusst einer hohen Last – also vielen Daten – aus und prüft, ob und wo es Engpässe gibt. Immerhin schien es diese mit sieben Belegen nicht zu geben. Mir ist aber bei der Gelegenheit – also während des hypnotischen Betrachtens des neumodischen Kringel-Pendants der beliebten old-fashioned Windows-Sanduhr während des Sicherns – durch den Kopf gegangen, was man in vier Minuten alles hätte tun können. Ich hätte beispielsweise genüsslich drei Seiten im neuen Stephen King Roman lesen können. Ich hätte mir einen Kaffee holen können und es hätte sogar ausgereicht, dies in der weit entfernten Kantine zu tun. Ich hätte hundert Liegestütze machen können (wenn ich das schaffen würde, versteht sich). Ich hätte vier Zeit-Matches im neuen Pac-Man Spiel meistern oder verbessern können. Ich hätte mit Rauchen anfangen und es mir gleich wieder abgewöhnen können. Doch was tat ich? Ich meditierte mir die Hoffnung zurecht, reines Anstarren oder hektisches Mausklicken würde den Vorgang beschleunigen. Ich fand es psychologisch hilfreich, den laufenden Prozess der Datenbankanfrage zu betrachten, der mir das Gefühl gab, es würde sich wirklich etwas bewegen. Dabei wusste ich es besser: jemand wusste von meinem geplanten Test und hat daher zuvor schnell in bester youtube-Prank-Manier die Uli-ärgere-dich-Bremsfunktion aktiviert, mich über meine Notebook-Kamera snowdenmäßig geleakt und dabei den Betriebsarzt mit Wiederbeleben und künstlichem Beatmen beschäftigt, als besagtem Jemand vor Lachen die Luft wegblieb. Aber wenn vier Minuten Wartezeit pro Abspeichern eines Kundenauftrags tatsächlich Realität sein sollte, wundert es mich nicht, dass unser Firmeninhaber befürchtet, die Schnellen würden die Langsamen fressen. Bis dann die bestellten Dübel zur Auslieferung kommen, ist die Baustelle bereits wieder renaturiert, die gebohrten Löcher sind zugewachsen und die Bauarbeiter in Rente – und das nach aktuellem Renteneintrittsalter von mindestens 75 Jahren (oder so ähnlich). Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl wäre, wenn der Dunninger Enes Kebap zur Abwicklung der Kundenbestellungen SAP einsetzen würde….

„Einen kleinen Döner bitte.“
„Ok, Moment“
[Datei: neu; Auftrag erfassen; Artikelnummer 4711 – Döner (klein); Menge 1; Einheit Stück; Auslieferung: sofort]
„So, jetzt noch speichern“ [Vier Minuten Wartezeit]
„Alles klar. Mit allem?“
„Nee, ohne Zwiebeln, aber dafür mit mehr Kraut.“
„Ok“
[Datei: öffnen; suchen aktueller Auftrag; Position „Zwiebeln“ markieren und löschen; Position „ Kraut“ markieren und Menge erhöhen; speichern]
[Vier Minuten Wartezeit]
[Meldung: ungültige Menge für Position „Kraut“]
„Ah Mist, da ist ja noch in den Stammdaten die falsche Basismengeneinheit hinterlegt. Ich passe es schnell an.“
[Auftrag bearbeiten; Position „Kraut“ doppelklicken; Einheit „Stück“ auf „Gramm“ ändern; speichern] [Vier Minuten Wartezeit]
„So, das hätten wir schon. Das macht dann – ah Mist! Da war der falsche Konditionssatz hinterlegt. Ich muss den Preis noch mal anpassen“

…..und wenn die Prozedur dann noch eine Weile so fortgeführt wird, wäre es vermutlich schlau, im Nebenraum gleich einen Friseursalon anzubieten, denn selbst die weiblichen Kunden dürften bei der Wartezeit einen prächtigen Bart bekommen. Neue Firmierung: Enes KeBarbier. Was aber erfasse ich in meinem Tätigkeitsbericht? „Vier Stunden testen und vier Stunden warten“? Ich bin jedenfalls überzeugt, dass sich die Rechnungsbeträge in Autohäusern genau auf diese Weise zusammensetzen. Wieso auf der Rechnung fünf Stunden stehen? Ist doch klar: der Lack musste ja trocknen, das dauert eben, gell? Und mir fällt da noch ein Fall ein, den ich nie vergessen werde, als man von mir Geld für stundenlanges Nachdenken abverlangt hat. Na in diesem Fall brauche ich hier kein schlechtes Gewissen zu haben, denn nachgedacht habe ich ja reichlich heute. Und dabei einen Teil davon sogar hiermit auf digitales Papier gebracht. Passend wäre nun auf der bald bevorstehenden Nachhausefahrt ein unüberholbarer Schwertransporter, der mich auf der gesamten Strecke mit entnervenden fünf Kilometern pro Stunde anführt und mir somit immerhin ermöglichen würde, alle meine mitgeführten CDs im Auto durchzuhören. Ich nehme jedenfalls vorsorglich noch ausreichend Proviant mit – auch falls ich spontan beschließen sollte, zu Fuß weiterzugehe

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Bürokratie

Bürokratie

Wer kennt es nicht? Man stößt bei seiner Leib- und Magentätigkeit auf ein Problem, versteht es nicht und wendet sich daher an einen vermeintlichen Experten. Dieser versteht allerdings die Problembeschreibung nicht und erlaubt sich daher, ein paar Details nachzufragen. Diese Details zu ermitteln ist aber mühsam und eigentlich ist es auch gar nicht so schlimm und daher meldet man sich einfach nicht mehr. Dieser Zustand ist in Ordnung, sofern er sich zwischen zwei Personen abspielt, die sich einvernehmlich für die bequeme Ignoranz der Thematik entscheiden. Kommt nun aber eine dritte Person ins Spiel, die sich zudem als Opfer des Tatbestandes sieht, wird es kompliziert und es entsteht das, was man im Sport unter dem Namen "PingPong" kennt. Ein ewiges Hin und Her, wie eine Schiffschaukel im Europa Park, bei der der Bremsreifen kein Profil mehr aufweist.
Ich erkläre den mir an jenem Montag unterlaufenen Vorgang nun an einem allgemeinverständlichen Beispiel und tue das deshalb, weil Sie, geneigte(r) Leser(in), neben Verständnis bitte auch Mitleid für meinen beruflichen Alltag aufbringen sollten. Danke im Voraus dafür. Falls nicht ersichtlich: ich versuche mich in die Rolle des Problemverursachers hineinzuversetzen, denn nur so kann ich auf empathische Art verstehen, wie es zu solchen Musterbeispielen entarteter Kommunikation kommen kann.

Man stelle sich einen Pizzabäcker vor. Ich bin also nun eben dieser Bäcker und lege einfach mal statt Salami Gurkenscheiben auf den Teig. Warum? Nun, das ist schwer zu erklären, aber heute ist bei mir eben Gurkentag und diese waren zudem schneller greifbar und außerdem muss ich nachher schnell weg und ich habe eh keine Zeit, eine Pizza zu backen. Mein Kunde hingegen, der ebenfalls unter Termindruck stehende Geschäftsmann - ich nenne ihn Hans-Wurst -, beißt herzhaft hinein und hat fortan Mühe, sich nicht direkt zu übergeben. Klar, er hat Salami erwartet und Gurken bekommen.
Er reklamiert, doch ich, der bereits für den Eigenbedarf eine weitere Salamipizza kreiert hat, winke mit dem unschlagbaren Argument ab, bei mir passe alles und Herr Hans-Wurst solle sich doch bitte an den Hersteller des Pizzaofens wenden. Hans-Wurst, gutmütig, wie er ist, schreitet zu eben jener Tat und bekommt zur Antwort, der Ofen stehe zwar schon im direkten Kontakt mit der Pizza, das Problem sei aber schon beim Belegen entstanden und dafür sei der Bäcker zuständig.
Eine erneute Rückfrage bei mir ergibt aber wiederum, dass Hans-Wurst auch von einer Gurkenpizza satt werden würde und ich ihm gerne noch ein paar Salamischreiben nachreichen könne.
Dass Gutmütigkeit ein endliches Gut ist, zeigt sich nun allmählich auch bei Hans-Wurst, der mit der ungehalten klingenden und in der Lyrik eher selten zu findenden Formulierungen seinen Unmut äußert und nach meinem Chef verlangt. Der Ball springt damit eine Etage nach oben, kommt aber schon bald zu mir mit der unmissverständlichen These zurück, es sei mein Problem.
Da sich der Ausgang dieser Geschichte bisher noch nicht eingestellt hat, kann ich nur mutmaßen, was ich als Bäcker nun tun würde, aber meine Gedankengänge würden wohl folgende Richtung einschlagen: wenn mein Chef sagt, es sei mein Problem, ist das keine Aufforderung, es zu lösen. Er möchte mir aber Verantwortung für mein Handeln übertragen, also werde ich dieses Vertrauen wertschätzen, indem ich es zur Kenntnis nehme - und nichts mache.
.....und der Hersteller des Pizzaofens verfällt einer dunkeln Vorahnung, dass bald wieder seine Kompetenz gefragt sein wird.

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i = 0;

while (!deck.isInOrder()) {
    print 'Iteration ' + i;
    deck.shuffle();
    i++;
}

print 'It took ' + i + ' iterations to sort the deck.';

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